Wie entsteht eine Note?

Die Benotung ist eines der schwierigsten Arbeitsfelder des Lehrers. Die vielen fachlichen und sozialen Stärken und manchmal auch Schwächen, die ein Schüler hat, müssen jeweils nach einem Schulhalbjahr auf eine einzige Zahl reduziert werden, die möglichst aussagekräftig ist. Erschwerend kommt hinzu, dass diese eine Zahl durchaus Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Schülers haben kann.

 

Wie die Note zustandekommt, entscheidet letztlich jeder Kollege innerhalb eines vorgegebenen Rahmens selbst. Für mich hat sich zur Zeit folgende Differenzierung als am günstigsten erwiesen.

Wie überall, gelten jedoch auch hier individuelle Vereinbarungen, die in der Klasse/im Kurs  getroffen werden.

Differenzierungspunkt Was wird gemessen?
Klausuren (nur OS) ausgewählte Standards aus dem Rahmenlehrplänen
Tests ausgewählte Standards aus dem Rahmenlehrplan und aktuelle Unterrichtsinhalte
Produkte

Qualität und Kreativität eines Lernproduktes

Das kann alles sein, vom ausgefüllten Arbeitsbogen bis zum selbst gedrehten Video-Podcast. 

Unterrichtsbeiträge

Menge und Qualität der Unterrichtsbeiträge, kommunikative Kompetenz

Arbeitshaltung

Bereitschaft zur Mitarbeit, Pünktlichkeit, Selbständigkeit, Hausaufgaben, Verlässlichkeit

Beispiele:

Differenzierungspunkt günstig (Auswahl) ungünstig (Auswahl)
Produkte
  • Zu zeigst, dass Du Dich intensiv mit dem Thema beschäftigst hast.
  • Das Ergebnis sieht sorgfältig gestaltet aus.
  • Du hast sowohl intelligente und kreative Problemlösungen gefunden.
  • Aufbau und Inhalt sind individuell gehalten.
  • Allein zum Korrigieren der Rechtschreibung geht eine komplette rote Tintenfüllung drauf.
  • Ich darf die einzelnen Blätter erstmal selbst sortieren.
  • Das Produkt wurde bereits veröffentlicht - leider nicht von Dir.
  • Bei der fachlichen Genauigkeit hast Du "Mut zur Lücke" bewiesen.
  • Das Produkt wurde bereits veröffentlicht - zwar von Dir, aber in einem anderen Kurs.
  • Mit Hilfe von Wikipedia kann ich beim Lesen voraussagen, wozu Du Dich als nächstes äußerst.
Unterrichtsbeiträge
  • Du trägst Neues zum Gespräch bei.
  • Deine Beiträge beziehen sich auch auf bereits Gesagtes.
  • Du suchst das Gespräch mit den Mitschülern, weniger mit dem Lehrer.
  • Dein Beitrag ist strukturiert.
  • Du verwendest sinnvolle Kategorien (z.B. "Nutzen","Legitimität", "Effizienz")
  • Du diskutierst.          
  • Du sagst häufig: "Ich seh das genauso."
  • Du wiederholst zuvor Gesagtes.
  • Du meldest Dich nie oder selten.
  • Deine Beiträge sind nicht durchdacht.
  • In Deinen Unterrichtsbeiträgen basieren Problemlösungsansätze überwiegend auf Außerirdischen, Atomraketen oder riesigen Hamsterrädern.
Arbeitshaltung
  • Du bist zum Stundenklingeln am Platz, das Unterrichtsmaterial liegt AUF dem Tisch bereit.
  • Das Unterrichtsmaterial ist vollständig (z.B. Lehrbuch, Atlas, Hefter/Heft).
  • Du notierst HA und Termine selbständig in ein geeignetes Medium (Heft, Kalender, Smartphone, ...)
  • Du beginnst selbständig mit der Arbeit.
  • Du bereitest Präsentationen vor dem Klingeln vor. 
  • Du hast vereinbarte Materialien (Buntstifte, Klebestift, Schere, Locher) immer dabei.
  • Du kündigst Fehlen im Unterricht (wenn möglich) an.
  • Du machst Dir selbständig Notizen und überträgst Tafelbilder. 
  • Du bist zum Stundenklingeln in der Cafeteria, das Unterrichtsmaterial liegt zu Hause.
  • Du notierst Termine auf dem Tisch.
  • Du fragst häufig "Was sollen wir machen?"
  • Der Klebestift klebt am Sitznachbarn, Dein einziger "Buntstift" ist ein abgebrochener Bleistift, dieser dient auch gleichzeitig als Locher.
  • Du verschwindest in der Pause, um das Referat nicht zu halten.
  • Dein Hefter besteht aus (geborgten) losen Blättern.
  • Du fragst, ob Du das Arbeitsblatt nocheinmal haben könntest, da es zwischen den geborgten, losen Blättern nicht kleben geblieben ist.
  • Deine "Hausaufgaben" hat der Hund gefressen.